Controlling 21

Dr. J. Schuhmacher

vg

Hardware

Unterschiede

Generell ist festzuhalten, dass sich die Hardware-Ausstattung aller Teilnehmer im Internet erheblich unterscheidet. Selbst bei absoluten Massenproduktionen wie den Aldi-PCs sind nach einem halben Jahr Nutzung und Weiterausbau derart viele Varianten aufzufinden, dass man von keiner merklichen einheitlich ausgestatteten Nutzergruppe ausgehen kann. Auch in Firmen-Intranets existieren oft erhebliche Unterschiede in der Hardware-Ausstattung. Die Varianten nehmen i.d.R. mit der Größe der Firma und einer dezentralen Organisationsstruktur deutlich zu. Vor allem bei Notebooks ist die Vielfalt auch in straff organisierten Firmen erheblich.

Noch uneinheitlicher sieht es im weltweiten Vergleich aus:

Aus diesem Grund sind Aussagen zur Ergonomie aus den USA keinesfalls direkt in Deutschland anwendbar.

Bitte beachten Sie, dass alte Hardware oft den Einsatz moderner Software unmöglich macht!

Prozessor

Da der Prozessor die Geschwindigkeit maßgeblich beeinflusst, liegt hier ein nicht von außen beeinflussbares Ergonomie-Kriterium vor. Heute sollte man von mehrheitlich 1 GHz Leistung ausgehen können.

RAM

Da der Speicher die Geschwindigkeit maßgeblich beeinflusst, liegt hier ein nicht von außen beeinflussbares Ergonomie-Kriterium vor. Heute sollte man von mehrheitlich 512 MB bis 1 GB RAM ausgehen können. Systeme über 2 GB-RAM sind selten, obwohl viele Nutzer heute neben dem Internet-Browser gleichzeitig mehrere weitere Applikationen parallel betreiben.

Festplatte

Da Festplatten - vor allem bei einer erforderlichen Dateiauslagerung bei wenig RAM - die Geschwindigkeit maßgeblich beeinflusst, liegt hier ein nicht von außen beeinflussbares Ergonomie-Kriterium vor. Heute sollte man von relativ schnellen Systemen mit mehrheitlich 50-100 GB freier Kapazität ausgehen können. Allerdings sind viele Festplatten derart ungünstig partitioniert und genutzt, dass bei weitem nicht alle Benutzer diese Kapazität dem Betriebssystem oder für Internet-Applikationen einsetzen können.

Nomadische Systeme

Noch einschränkender wirken die Rahmenbedingungen nomadischer Informationssysteme, wie Handys, PDAs, selbst Notebooks und Laptops mit WLAN.

Grafikkarte

Die Entwicklungen bei Grafikkarten sind in Punkto Dreidimensionalität und Spiele dramatisch. Ansonsten ist die Entwicklung in den Bereichen Bildwiederholfrequenz und Auflösung eher als normal anzusehen. Generell darf man heute davon ausgehen, dass 1024*768 Pixel in 16,7 Mio. Farben (24-bit-Echtfarben) dargestellt werden können. Allerdings haben viele Nutzer älterer PCs die einmal vorgenommene - wesentlich schlechtere - Grundeinstellung des Händlers nicht geändert, weil sie nicht wissen, wie dies zu bewerkstelligen ist! Die Grafikkarten stellen auch aufgrund ihrer Geschwindigkeit somit heute keine Hemmnisse mehr für die optimale Ausnutzung des Internets dar - die sie benutzenden PC-Besitzer jedoch aufgrund ihrer geringen Kenntnisse sehr wohl.

Monitor

Der Unterschied zwischen Kathoden-Strahl-Monitoren (CRT) und Flatscreens aller Art ist auch heute noch erheblich. Die Farben unterschieden sich auf beiden Systemen bis heute in der Wiedergabe und vor allem der Brillanz.

Zwar sind 17-Zoll-Monitore heute eher der minimale Standard im CRT-Bereich, aber es finden sich noch 15-Zoll Varianten. Im Bereich der Flatscreen-Bildschirme existieren noch viele 15"-Varianten, die jedoch von der tatsächlich sichtbaren Fläche den 17"-CRT-Varianten entsprechen. Derzeit bildet sich ein neuer Standard bei Flatscreen-Schirmen mit 17 Zoll und einer Auflösung von 1280*1024 Punkten heraus.

Bitte beachten Sie, dass auf allen Monitoren, die nicht das Format 4:3 aufweisen, alle Grafiken verzerrt werden. Aus einem Kreis wird somit auf einem typischen Bildschirm mit 17 Zoll und einer Auflösung von 1280*1024 eine horizontal liegende Ellipse, aus einem Quadrat wird ein Rechteck!

Neben dem PC, sind heute u.a. PDAs (personal digital assistants), WAP-Handys und Fernseher an das Internet angeschlossen. Alle besitzen völlig unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten. Ein Web-TV besitzt nur eine Auflösung von 544*372 Pixel und quetsch automatisch alle größeren Seiten. Es ist derzeit nicht möglich, einen einzigen Auftritt für alle Zielgeräte ergonomisch zu gestalten. Aussehen wie Inhalte werden Sie zielgeräteabhängig einzeln optimieren müssen, um durchgängig ergonomische Ergebnisse zu erzielen. Vor allem grafisch gesetzter Text kann sich bezüglich der Lesbarkeit auf solchen Systemen nochmals verschlechtern.

Zu beachten ist, dass vor allem die Hardware individuell eingestellt werden kann. So kann jeder Nutzer die Helligkeit und den Kontrast seines Monitors in weiten Bereichen selbst einstellen und tut dies i.d.R. auch. Hierbei können - vor allem im Zusammenspiel mit der Arbeitsumgebung - völlig unergonomische Werte eingestellt werden, auf die der Ersteller eines Internet-Auftrittes keinen Einfluss nehmen kann. In wie weit man sie berücksichtigen muss, hängt von der jeweiligen Zielgruppe ab. Vor allem unerfahrene PC-Nutzer sind oft kaum in der Lage, eine einmal gewählte unergonomische Einstellung ihres Monitors wieder perfekt zu korrigieren.

Überdies darf man auch nicht davon ausgehen, dass die Monitore im Arbeitsbereich ergonomisch aufgestellt sind. So sind Spieglungen und selbst Blendungen durch einfallendes Licht nicht nur in großer Zahl bei der privaten Nutzung zu Hause, sondern vereinzelt auch am offiziellen Arbeitsplatz selbst heute noch anzutreffen.

Zwar sind Firmen und Privatnutzer in Deutschland heute überwiegend mit Monitoren ausgestattet, die eine Bildschirmauflösung von 1024*7689 erlauben. Es erstaunt allerdings, wie viele (vor allem bei CRT-Monitoren zu Hause) aus Unkenntnis oder Sehschwächen noch diese Monitore immer mit 800*600 betreiben.

Modem / Router

Auch in Deutschland waren noch 2018 immer einige Nutzer über Modems an das Internet angeschlossen. Selbst wenn die 33.600 Bit Modems selten werden, so sind sie noch vorhanden. Und auch die 56Kb-Versionen bieten bei den meisten Telefonleitungen selten mehr als 44 Kb/sek. als Download-Leistung an. Vor allem im Ausland (und insbesondere in den USA) stellen (alte) Modems noch den Standard dar!

Deutschland gilt als ISDN-Land. In der Tat sind neben den meisten kleinen Firmen auch viele Privatnutzer mit diesem Anschluss ausgestattet. Schätzungen gingen von einer Marktdurchdringung von etwa 35% im Jahre 2008 aus. 64Kb-Anschlüsse stellen deshalb für viele Zielgruppen in Deutschland ein Grenzwert dar. Bitte beachten Sie, dass ISDN real keine 8 Kilobyte Daten pro Sekunden überträgt, sondern i.d.R. aufgrund des im Vergleich zum Modem ungepackten Formats nur 7 KB/Sek. erreicht.

Auch nach der Umstellung der Telekom des Netzes auf Voice over IP, welche hoffentlich bis Ende 2018 vollzogen wird, erhalten viele Kunden noch immer nicht einmal 2 MBit brutto - für Telefon und Internet zusammen.

Nachdem das Festnetz umgestellt wird, bleibt jedoch das Problem, dass viele Nutzer über Funknetze (Mobiltelefon) sich im Internet bewegen. Dort liegen die Netto-Werte oft kaum über altem ISDN.

Die real verfügbare Bandbreite ist somit auch heute noch überwiegend gering.
Beachten Sie dies, wenn Sie jemanden zwingen wollen, ein Plug-in herunterzuladen.

Vor allem im Ausland sind noch alte und damit langsame Modems auf alten und somit langsamen PCs in großer Zahl vertreten. Dies fordert von internationalen Internet-Auftritten ein besonderes Eingehen bei der Seitengestaltung.

DSL ist vor allem in Deutschland verbreitet und wächst mit erstaunlichen Raten. 2008 geht man in Deutschland von ca. 21 Mio. Anschlüssen d.h. 45 % aller Internet-Nutzer aus. Allerdings verbergen sich dahinter viele Varianten von ca. 300 Kilobit (Kb) bis über 40 Mb/Sek an Download-Geschwindigkeit. Ferner sollte man beachten, dass nominale Werte keineswegs dem realen Download im Internet entsprechen. So kann man nicht davon ausgehen, dass ein 40 Mb-DSL-Anschluss dem Nutzer eine Internet-Seite 40-mal so schnell liefert wie ein 1 Mb-Anschluss. Bereits die Anfragezeiten und die Antwortzeiten auf dem Server sind derart hoch, dass man oberhalb von 1 Mb Anschlusskapazität subjektiv bei kleineren HTML-Seiten keinen Unterschied mehr wahrnimmt. Nur bei umfangreichen Datendownloads lässt sich die größere Bandbreite nutzen und auch wahrnehmen.

Erstaunlich wichtig wird bei modernen DSL-Anschlüssen hingegen die Leistung des PCs. So wird inzwischen viel Zeit beim Rendering (dem Aufbau der Seiten) im Browser benötigt. Deshalb kann der vom Nutzer wahrgenommene Gesamtseitenaufbau bei einem 500 MHz-PC mit DSL 3000 langsamer erfolgen als bei einem 3 GHz-PC mit nur DSL-1000.

Industrie und Wirtschaft weisen neben allen diesen Anschlussvarianten auch noch Standleitungen auf. Zwar bieten diese nominal oft viele Mb/Sek. Allerdings wird diese Bandbreite dann auf oft hunderte oder sogar tausende von Mitarbeitern verteilt, sodass in Spitzenzeiten für den einzelnen Nutzer noch nicht einmal Modemdurchsatzraten erreicht werden. Nachteiliger als die denkbare kontinuierlich geringe Datenrate wirkte sich in eigenen Versuchen jedoch eher das rhapsodische Verhalten der Antwortzeiten auf den Nutzer aus. Manche Seiten laden blitzschnell und andere erst nach 1 Minute!

Erstaunlicherweise hat sich das Verhalten der Nutzer bei höherer Bandbreite im Vergleich zu den Modems verändert. Flat-Rates, die einen Dauerbetrieb ermöglichen, verstärken den Trend zum kürzeren Verweilen auf einem Internet-Auftritt. Dafür kommen die Besucher öfter. Vor allem die Kurzbesuche müssen mit optimaler Ergonomie unterstützt werden.

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