Controlling 21

Dr. J. Schuhmacher

vg

Arbeitsprozess und Veränderung der Leistungs­voraussetzung

Unter Arbeitsprozess versteht man ein unter objektiven Rahmenbedingungen stattfindendes Geschehen. (Bokranz, S.170ff.). Aus arbeitswissenschaftlicher Perspektive sind zwei Folgen interessant: das Arbeitsergebnis und die damit verbundene Beanspruchung der Menschen.

Unter objektiven Rahmenbedingungen versteht man:

Der Arbeitsprozess ist einerseits definiert über die Zielgerichtetheit menschlicher Arbeit, weil der Mensch das Ergebnis antizipiert. Er stellt sich vor dem Beginn der Arbeit das Ergebnis vor. Andererseits ist die psychische Struktur, der Ablauf innerer, psychischer Prozesse wichtig. Man spricht hierbei von psychischer Regulation. Die Antriebsregulation legt fest, ob jemand etwas tut. Die Ausführungsregulation bestimmt, wie er es tut.

Signale regulieren einen Arbeitsprozess. Sie ermöglichen eine frühzeitige Orientierung, informieren über Ereignisse und erlauben Korrekturen. Signale sind funktional bedeutsame Reize, die zweckdienliche Informationen über einen zu regulierenden Arbeitsprozess vermitteln und ein Antwortreaktion verlangen. (Bokranz, S.174). Hieraus folgt z.B. dass Musik auf einer Website unter ergonomischen Gesichtspunkten das falsche Signal ist, da es irreführend ist.

Intellektuelle Ableitung der Signale führt zu Wissen. Dies ist ein langsamer und aufwändiger Prozess: Mittel-Weg-Analyse. Hingegen geschieht die Wissensanwendung automatisch und ist somit schnell!
Dies bedeutet, dass jede Abweichung vom ergonomischen Standard den Nutzer in seiner Arbeit verlangsamt und zu einer erheblichen Anstrengung zwingt!

Handlungsvorbereitung: Bei Handlungsspielräumen bedarf es erst eines Entschlusses zur Handlungsausführung. Operativ (d.h. tätigkeitsbezogen) erstellt sich jeder Mensch Abbilder (Modelle) um sich sein Handeln zu erleichtern und um es zu beschleunigen. Dieses Verhalten ist intrapersonell konstant aber interpersonell verschieden! Dynamische hochkomplexe Modelle entstehen durch die Vergleichs-Veränderungs-Rückkopplung (VVR).

Da die menschliche Wahrnehmung automatisch nach Strukturen und Mustern sucht, um sich etwas zu erklären, etwas zu erlernen, ist es ergonomisch, wenn man diese Grundregel mit im Internet-Auftritt verborgenen Schlüsseln unterstützt:

Der circadiane Rhythmus beeinflusst die Disponiertheit. Unter Disponiertheit versteht man die aktuelle Disposition aus Ermüdung (Arbeitsermüdung im engeren Sinn), psychischen Elementen wie Monotonie, Sättigung, Vigilanz (ermüdungsähnliche Zustände), Stress und körperlichem Befinden. Die physische Leistungsbereitschaft ist jahreszeit- und uhrzeitabhängig. Allgemein wurde ein besonderes Hoch zwischen 8 und 12 Uhr sowie ca. zwischen 17 und 22 Uhr herausgefunden. Ein besonderes Leistungstief liegt um 3 Uhr nachts vor. (Bokranz, S.152). Zur biologischen Ermüdung kommt noch die Arbeitsermüdung hinzu.

Angepasstheit

Unter Angepasstheit versteht man die Anpassung der Arbeit an den Menschen (wie werden Arbeitssysteme gestaltet) und die Anpassung des Menschen an die Arbeit (wie werden Menschen den an sie gestellten Anforderungen gerecht). In diesem Zusammenhang ist Training (Verbesserung der physischen Leistungsfähigkeit, Körper) von Übung (Verbesserung der psychischen Leistungsfähigkeit, Lernprozesse) zu unterscheiden. (Bokranz, S.192f.). Im Internet ist nur die Übung relevant.

Unter Fertigkeit versteht man die Summe der für einen Arbeitsprozess zur Verfügung stehenden Verhaltensmuster. Sie besteht somit aus der Ausbildung und der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit. Unter Ausbildung versteht man das Lernen von Grundmustern an Fertigkeiten. (Bokranz, S.192f.).
Für das Internet stellt sich hierbei das Problem, dass kein "Lehrgang" existiert und keine stabilen Grundmuster vorhanden sind.
Die Übung wird erschwert, je mehr perzeptorisch-mentale Elemente (informatorische Aufgaben) vorkommen. Exakt dies ist im Internet auf unergonomisch gestalteten Seiten der Fall.

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